Nun doch weitere Staatsgarantien für Hypo Real Estate

Mittwoch den 21.01.2009 - Abgelegt unter: Banken - Keine Kommentare »

Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) aus München kommt nicht aus seinem Finanzloch. Inzwischen war auch eine staatliche Übernahme angedacht gewesen, da das Unternehmen HRE immer noch auf wackligen Beinen steht. Denn trotz der schnellen Finanzspritze im Oktober des vergangenen Jahres hat es die Hypo Real Estate immer noch nicht geschafft, dem Kollabieren ein Ende zu sehen.

Damit die Immobilienbank nicht doch noch zusammenbricht, trotz der bisherigen Milliardenhilfe, wurde der Garantierahmen von 30 Milliarden Euro um zwölf Milliarden Euro aufgestockt. Nunmehr sind 42 Milliarden staatliche Garantien für de Hypo Real Estate von SoFFin, dem Finanzmarktstabilisierungsfonds zur Rettung der Banken, bereits gewährt worden.

Die Erweiterung wurde am Abend des gestrigen Tages von der Hypo Real Estate selbst bekannt gegeben. „Die zur Hypo Real Estate Gruppe gehörende Hypo Real Estate Bank AG – Spezialist für Immobilienfinanzierungen aller Größenordnungen – kann die durch den SoFFin auszustellenden zusätzlichen Garantien zur Besicherung von auszugebenden Schuldverschreibungen nutzen, die spätestens zum 12. Juni 2009 zur Rückzahlung fällig sind.

Die Hypo Real Estate Bank AG zahlt an den SoFFin wiederum eine zeitanteilig berechnete Bereitstellungsprovision in Höhe von 0,1 % auf den nicht in Anspruch genommenen Teil des Garantierahmens. Für ausgestellte Garantien ist eine Provision in Höhe von 0,5 % p.a. zu zahlen.“ gab die HRE dazu bekannt.

Der Immobilienfinanzierer bekommt also günstige Garantien und Darlehen aus des Staates Hand, um möglichst schnell den Weg vom Abgrund wieder in die Gewinnzone zu finden. Dies wird jedoch wohl noch ein steiniger und langer Weg sein, den die Hypo Real Estate da zu beschreiten hat. Zusätzlich gab die HRE aber auch bekannt, dass die Gespräche mit dem SoFFin noch nicht abgeschlossen sind in Bezug auf die „Gewährung längerfristiger und umfassender Maßnahmen zur Liquiditäts- und Kapitalunterstützung.“

Die Hypo Real Estate will also noch mehr Geld aus staatlicher Hand, und damit auch aus den Taschen der Steuerzahler.

Langsam stellt sich die Frage, ob die ganze Sache auch noch gerechtfertigt ist, oder einfach nur noch ein Symbol aus alten Tagen hochgehalten werden soll, das in Wirklichkeit längst untergangen ist. Die einzige richtige Möglichkeit wäre nun – realistisch betrachtet – ein Einstieg des Staates als Miteigentümer, um auch tatsächlich Einblick in die Geschäfte der HRE bekommen zu können. Ansonsten bleibt das nichts Anderes als eine Rumhampelei des Immobilienfinanzierers mit Sitz in München. Und das wird auf die Dauer nichts bringen, das ist offensichtlich.

Es bleibt abzuwarten, wie nun die Bundesregierung auf die Ansage der Hypo Real Estate reagieren wird, dass es weitere Gespräche um noch mehr Garantien geben wird. Hier muss unbedingt an der Reißleine gezogen werden, damit nicht ein Milliardengrab entsteht und der Steuerzahler den Untergang einer Immobilienbank regelrecht mitfinanziert.

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