Statistisches Bundesamt meldet Anstieg der Erzeugerpreise im Februar 2009

Sonntag den 22.03.2009 - Abgelegt unter: Wirtschaft - Keine Kommentare »

Fast um ein Prozent, genauer um 0,9 Prozent, stiegen die Erzeugerpreise im Februar dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies lag vor allem an den gestiegenen Preisen bei Energie, da diese im Vergleich beider Zeiträume um 4,8 Prozent höher lagen als noch vor einem Jahr.

Im Vergleich mit dem Januar dieses Jahres ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Hier zeigt sich im Februar ein Rückgang des Erzeugerpreisindex von 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auch dies lag hauptsächlich an den Preisen für Energie. Diese waren im Februar 2009 um 0,6 Prozent gesunken im Vergleich mit dem ersten Monat dieses Jahres.

Bei einer Ausklammerung von Energie aus dem Index der Erzeugerpreise ergibt sich dementsprechend auch ein ganz anderes Bild. Hier kam es nicht zu einem Anstieg der Erzeugerpreise, sondern um einen Rückgang von 0,7 Prozent im Vergleich mit dem Februar des vergangenen Jahres. Im Gegensatz zum Januar dieses Jahres blieb es hingegen bei dem Rückgang um 0,5 Prozent.

Wichtig ist, beim Erzeugerpreisindex die methodischen Hintergründe zu kennen, um diese Statistik auch entsprechend einordnen zu können. Das Statistische Bundesamt gibt deshalb folgende methodischen Hinweise mit auf den Weg zum besseren Verständnis des Index der Erzeugerpreise: „Der Index misst die Entwicklung der Preise für die vom Bergbau, dem Verarbeitenden Gewerbe sowie der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.“

Die Entwicklungen bei den einzelnen Erzeugerpreisen hat das Statistische Bundesamt wie folgt aufgeschlüsselt:

„Die Preisentwicklung verlief bei den einzelnen Energieträgern sehr unterschiedlich. Die Preise für Erdgas erhöhten sich seit Februar 2008 um 32,4 Prozent (– 0,4 Prozent gegenüber Januar 2009). Mit einem Plus von 19,2 Prozent gegenüber Februar 2008 wiesen die Preise für Erdgas bei Abgabe an Haushalte hier die niedrigste Preissteigerung auf. Weiterverteiler zahlten hingegen 39,5 Prozent mehr als im Februar 2008.

Dagegen lagen die Preise für Strom im Februar 2009 insgesamt um 0,9v unter dem Vorjahresniveau und sanken gegenüber Januar 2009 um 1,8 Prozent. Während Haushalte 5,0 Prozent mehr zahlen mussten als im Vorjahr, sanken die Preise für Weiterverteiler um 5,1 Prozent.

Mineralölerzeugnisse waren um 21,0 Prozent billiger als im Februar 2008, verteuerten sich jedoch gegenüber Januar 2009 um 0,4 Prozent. Leichtes Heizöl wies hier mit – 35,4 Prozent einen besonders hohen Preisrückgang gegenüber Februar 2008 auf, Dieselkraftstoff wurde um 18,2 Prozent billiger.

Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) sanken gegenüber Februar 2008 um 2,7 Prozent (– 1,2 Prozent gegenüber Januar 2009). Dabei lagen die Preise für Kupfer und Halbzeug daraus um 40,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau, Walzstahl um 7,1 Prozent. Mehl war um 26,1 Prozent billiger als im Vorjahr. Düngemittel und Stickstoffverbindungen wiesen hingegen mit + 44,0 Prozent weiterhin einen besonders hohen Preisanstieg im Jahresvergleich auf.

Für Investitionsgüter lag die Jahresteuerungsrate im Februar 2009 bei 1,6 Prozent (+ 0,1 Prozent gegenüber Januar 2009). Maschinenbauerzeugnisse waren um 3,2v teurer als im Februar 2008, Kraftwagen und Kraftwagenteile um 0,9 Prozent.

Die Preise für Verbrauchsgüter insgesamt lagen im Februar 2009 um 0,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau; gegenüber Januar 2009 sanken die Preise um 0,2 Prozent. Milch und Milcherzeugnisse waren dabei 14,1 Prozent billiger als im Januar 2008, pflanzliche und tierische Öle und Fette verbilligten sich um 20,5 Prozent. Die Preise für Teigwaren stiegen hingegen im Jahresvergleich deutlich (+ 9,8 Prozent); Fleisch und Fleischerzeugnisse waren 2,6 Prozent teurer als im Vorjahr, Backwaren um 2,9 Prozent.“

(Quelle Destatis)

Es ist zu vermuten, dass es, wenn die Energiepreise nicht berücksichtigt werden, auch weiterhin zu einem Sinken des Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte kommen wird. Interessant ist jedoch auch die weitere Entwicklung der Energiepreise und in wie weit und wie stark sie auch weiterhin in die Ermittlung der Erzeugerpreise einfließen werden.

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